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29.02.2008

Armin Wolf trainiert mit Fritz Fischer


Armin Wolf, bekannt als die (Radio-)Stimme Ostbayerns, ging fremd: Statt mit Worten schoss er mit Kugeln. Der 47-jährige von Radio Charivari hatte sich im Nordic-Sportcamp des RSC Kelheim fit gemacht für einen Biathlon-Auftritt bei Fritz Fischer, dem Weltmeister und Olympiasieger, der heute in Ruhpolding einen Stützpunkt betreibt.

Wolfs Ehefrau hatte ihrem Gatten den Schnupper-Kurs bei der Biathlon-Legende geschenkt. Nach Training in Kelheim und Aufenthalt im Chiemgau hat ihn die MZ interviewt.

Herr Wolf, Sie haben sich fast akribisch auf Ihr Gastspiel bei Fritz Fischer vorbereitet. Warum das?

Ich wollte eine gute Figur in Ruhpolding abgeben. Nachdem ich nicht im Langlauf- oder Schießtraining stehe, musste ich etwas tun.

Warum fiel Ihre Wahl auf den RSC Kelheim?

Ich arbeite mit dem RSC beim 24- Stunden-Rennen eng zusammen und weiß daher, dass es hier ein Biathlon-Trainingscamp gibt. Ich habe mich an den RSC gewandt und die Verantwortlichen machten innerhalb weniger Tage Unmögliches möglich: Ich durfte trainieren, noch dazu unter Anweisung von Betreuer Florian Pritsch.

Wie sah das Training aus?

In zwei Stunden habe ich 180 Schuss mit dem Kleinkaliber abgegeben, liegend und stehend, und dabei viel gelernt. Und einiges getroffen.

Haben Sie früher schon geschossen?

Bei der Bundeswehr vor 29 Jahren. Damals war ich auch kein schlechter Schütze.

Und wie war’s dann beim gebürtigen Kelheimer Fritz Fischer in Ruhpolding?

Das war ein unglaubliches Erlebnis. Fritz hat sich für mich Zeit genommen und mir eine Einzelbetreuung gegeben. Nur meine Frau war noch zum Fotografieren dabei, sonst niemand. Ich bin mit Fritz über die Loipe gesaust, habe einige Tipps bekommen, etwa wie man eine Abfahrt sauber hinunter fährt, wie man beschleunigt, wie man sich elegant auf den Langlaufskiern hält, und wurde ins Schießen eingewiesen. Ich habe sogar einen richtigen kleinen Biathlonwettkampf gemacht, ganz alleine. Zwei Stunden hat all das gedauert.

Wie lief’s beim Wettkampf?

Liegend habe ich vier von fünf Scheiben getroffen, aber stehend ging nach einer Runde von einigen Hundert Metern nichts mehr. Ich bin geschwankt und habe nicht einen einzigen Treffer gelandet. Fritz hat das alles mitkommentiert, als Sportreporter: „Armin Wolf, Schlussläufer der deutschen Staffel, liegt knapp hinter dem Norweger Ole-Einar Björndalen…“

Im Anschluss hat er sich geradezu „vernichtend“ über ihr Stehendschießen geäußert?

Ja, er sagte, es war gut, dass sonst niemand in der Arena war. (Wolf schmunzelt) Das muss man mit Humor nehmen. Ansonsten war er sehr zufrieden mit mir.

Strengen Sie jetzt eine Biathlon-Karriere an?

Eher nicht. Es wird nicht reichen für die nächste WM. Auch die nächsten Olympischen Winter-Spiele werden ohne mich stattfinden.

Text: Mittelbayerische Zeitung (epf/mar)



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